Erinnerung an Befreiung und ein Zeichen gegen rechts: Etwa 800 folgen dem Aufruf von „bunt statt braun“

Mit Masken, auf Abstand und mit klaren Botschaften hat das Bündnis „bunt statt braun“ auf dem Opernplatz an den 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus erinnert und dabei ein deutliches Zeichen gegen rechts gesetzt. Geschätzt 800 Menschen waren ge-kommen, auch, um sich einer geplanten AfD-Kundgebung entgegen zu stellen. Die war von der Partei abgesagt worden, obwohl schlussendlich eine Genehmigung des Verwaltungsge-richts vorlag. „Wir sind froh, dass die unsägliche Veranstaltung nicht stattgefunden hat“, kommentierte DGB-Regionsgeschäftsführer Torsten Hannig. Bei der „bunt statt braun“-Demo seien die Vorgaben der Genehmigungsbehörde eingehalten worden, ohne, dass die Polizei eingreifen musste.
Oberbürgermeister Belit Onay nannte den Versuch der Übernahme des 8. Mai durch die AfD „perfide und ekelhaft“. Ingrid Wettberg von der liberalen jüdischen Gemeinde erin-nerte an 1945 und die „Befreiung vom Grauen“, es gebe zum Glück wieder jüdisches Le-ben in Deutschland, „aber auch wieder Antisemitismus.“ Stadtsuperintendent Thomas Fröhlich warnte vor der Gefahr eines erstarkenden rechten Lagers, und Pauline Kracht von der ver.di-Jugend beschwor die Pflicht aufrechter Demokrat*innen, „Ideologien der AfD die Räume zu nehmen und ihre Parolen nicht unwidersprochen stehen zu lassen.“ Versamm-lungsleiter Timon Dzienus wies auf Verstrickungen im rechten Lager hin: „Die AfD der poli-tische Arm des Rechtsterrorismus.“
Gemeinsam mit der stellvertretenden ver.di-Landesleiterin Andrea Wemheuer führte Han-nig durch ein abwechslungsreiches Programm aus kurzen, kraftvollen Reden und kulturel-len Highlights. Neben der Hildesheimer Blues-Band „feeling blue“ begeisterte die aus „The Voice of Germany“ bekannte Sängerin Diana Babalola.
Auf die Sicherheit der Teilnehmenden hatten die Veranstalter angesichts der Corona-Pan-demie großen Wert gelegt. Alle Teilnehmenden mussten Gesichtsmaske tragen und immer ausreichend Abstand halten. „Unser Konzept ging auf. Wir haben eine großartige und be-eindruckende Veranstaltung durchgeführt“, freute sich Hannig.