Gedenkstätte Ahlem: Veranstaltungen im April Vortrag im Regionshaus – Lesung in der Gedenkstätte

Kontinuitäten und Brüche in der Öffentlichen Verwaltung nach 1945

Vortrag von Prof. Stefan Fisch

Wann:          Donnerstag, 10. April, 19 Uhr

Wo:              Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover

Eintritt:        frei

 Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde in der sowjetischen Zone der Status des (Berufs-)Beamten abgeschafft. Nunmehr Angestellte, standen diese alle unter dem Druck einer möglichen Kündigung. Das diente auch dazu, die führende Rolle der Arbeiterpartei im entstehenden demokratischen Zentralismus zu verankern. Die Franzosen richteten 1947 für die heranwachsende junge Generation eine Höhere Verwaltungsakademie in Speyer ein. Doch der Versuch, die „Demokratisierung“ der Verwaltung zu einem Thema der Vier Mächte zu machen, scheiterte an den Amerikanern und den Briten. Die Idee der „Demokratisierung“ erhielt in der entstehenden DDR ein anderes Gesicht als in der Bundesrepublik, die an die Grundsätze des Berufsbeamtentums der Weimarer Republik anknüpfte. Stefan Fisch geht in seinem Vortrag auf Kontinuitäten und Brüche in der Öffentlichen Verwaltung nach 1945 ein.

Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen

Eine Lesung mit Dr. Harald Jähner

Wann:          Sonntag, 13. April, 15 Uhr

Wo:              Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover

Eintritt:        frei

Deutschland 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Alles soll von Grund auf anders werden: die „Neue Frau“, der „Neue Mann“, „Neues Wohnen“, „Neues Denken“. Als es Mitte der 1920er auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land: Frauen erobern die Rennpisten und Tennisplätze, gehen abends alleine aus, schneiden sich die Haare kurz und denken nicht ans Heiraten. Unisex kommt in Mode, Androgynes und Experimentelles. Harald Jähner erzählt in seiner Lesung „Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen“ von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen und der Straße als Ort erbitterter Kämpfe. Ein großer Teil der Deutschen fand sich im Aufbruch nicht wieder. Nach und nach offenbarte sich die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unfähigkeit, sie auszuhalten. Jähner liefert eine Gesamtschau dieser Zeit und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien.