Seit die Gentrifizierungsdebatte in Linden geführt wird, sind Stichworte wie „Zugezogene“, „alte und neue Linder_innen“ immer öfter in, wiederkehrenden und oft wertenden, Kontexten zu hören. Dies ist für uns ein Anlass die Diskussion um Gentrifizierungsprozesse und Stadtentwicklung selbstkritisch neu anzustoßen.

STILL NOT LOVING LINDEN
„Warum das denn nu? Ich wohne doch gerne in Linden.“
Darum geht es uns auch gar nicht. Ein großer Teil von uns lebt im Stadtteil Linden und niemand würde behaupten, dass wir das nicht auch gerne tun. Das Gefühl, gerne in einem bestimmten Umfeld zu leben, darf jedoch nicht dazu führen, dass Mechanismen entstehen, die Ausgrenzung von Personengruppen zur Folge haben. Ebenso wenig hat es gemein mit Marketingstrategien, die diese positive Bezugnahme auf das soziale Umfeld unter kapitalistischen Gesichtspunkten verwerten. Somit ist „Still not loving Linden“ kein Statement gegen die Bewohner_innen eines Stadtteils, sondern eines gegen Lokalpatriotismus und kapitalistische Verwertung.

stillnotgraffiti
Graffiti an einer Lindener Hauswand