Die Eingemeindung Lindens jährt sich dieses Jahr zum hundertsten Mal. Grund genug also, das vergangene Jahrhundert Revue passieren zu lassen und sich zu fragen: Ist diese Entscheidung noch zeitgemäß? Jasmin Grobleben, seit 2016 Stadtbezirksrätin der Partei Die PARTEI in Linden-Limmer, beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen “Nein!” und beantragt in der heutigen Sitzung den Austritt Linden-Limmers aus Hannover.
Was vor 100 Jahren vor der Eingemeindung Linden-Limmers befürchtet wurde, hat sich schlussendlich auch bewahrheitet: die roten Sozen zogen mit der Eingemeindung des Arbeiterstadtteils Linden-Limmers auch ins Rathaus ein, jedoch entfremdeten sich die Sozialdemokrat*innen mit den Jahrzehnten von ihrem ehemaligen Heimatstadtteil.
Die letzten Jahre verdeutlichen diese Entwicklung, kaum eine Entscheidung, die nicht von OB, Verwaltung oder Kommunalaufsicht kassiert wurde, stattdessen ständig Entscheidungen, die kein*e Lindener*in will (Hochbahnsteig auf der Limmer usw.).
Jasmin Grobleben, Stadtbezirksrätin in Linden-Limmer sieht keine andere Lösung als eine schnelle Trennung: “Wenn man merkt, dass man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat, ist es Zeit, Lebewohl zu sagen. Hannover wird immer einen Platz in unserem Herzen haben, aber seit Jahren ist es für uns nur noch ein Klotz am Bein, der uns in unserer persönlichen Entwicklung hemmt.”
Der Entscheidung im Stadtbezirksrat sieht Grobleben optimistisch entgegen:
“Als eigene Stadt würden schließlich auch wir Stadtbezirksräte in der kommunalpolitischen Hierarchie aufsteigen.”